PCB Kostenkalkulation
Die Kosten von Musterleiterkarten sind wegen Ihrer geringen Stückzahl und die im Verhältnis dazu hohen initial Kosten im Vergleich zu den Serienkosten hoch. Leiterplattenlieferanten bieten daher meist besondere Kalkulationsmodelle mit eingeschränkter Technologie für Musterleiterkarten an.
Für die Kostenkalkulation einer Leiterkarte sind drei Einflußfaktoren wesentlich:
- Geforderte elektronische Eigenschaften und Normen.
- Komplexität der PCB Entflechtung.
- Gewählte PCB Technologie.
In einer an die Anforderungen angepassten PCB Technologie steckt somit auch das größte Einsparpotential. Zu beachten ist dabei, dass die Komplexität und Aufwand der PCB Entflechtung durch übertriebene Einsparungen in der Leiterplattentechnologie stark ansteigt. Die durch einen höheren Zeitaufwand bedingten Kostensteigerungen bei der Leiterplattenentflechtung sind nur bei später großen Serienlosen zu rechtfertigen.
Musterleiterplatte Fix- und Stückkosten
Die Kosten einer Leiterkarte setzen sich üblicherweise aus Fix- und Stückkosten zusammen.
Bevor eine Leiterkarte in die Produktion gegeben werden kann, müssen die Gerberdaten gesichtet und die Machbarkeit sowie Aufbau geprüft werden.
Auch müssen prozessbezogene Anpassungen an die späteren Fertigungsabläufe vorgenommen und diese in Produktionspanels eingepasst werden.
Dieser Prozess der Datenaufbereitung per CAM (Computer Aided Manufacturing ) ist ein notwendiger Arbeitsschritte in der Leiterplattenproduktion.
Die Rüst- und Handlings Kosten (auch Initialkosten) für die Arbeitsvorbereitung fallen unabhängig von der produzierten Stückzahl an und ergeben die Leiterplatten Fixkosten.
Die Stückkosten der einzel Leiterkarte fallen mit zunehmender Anzahl der bestellten Leiterkarten.
Ein bis fünf Leiterkarten sind daher meist zum identischen gesammt Preis zu bekommen.
Die Preisstaffelung der Stückkosten und die im Vergleich hohe Fixkosten machen die Bestellung kleiner Stückzahlen ungleich teuer.
Dennoch ist es sinnvoll um unnötig hohen Abfall zu vermeiden die Designvalidierung mit einer geringen Stückzahl auszuführen.
Bei einer späteren Nachbestellung ohne Designänderung fallen die Fixkosten nicht erneut an.
Musterleiterplatte zu Produktionspanel-Fixkosten
Die Leiterkarten werden natürlich nicht einzeln durch die galvanischen Prozess geführt, sondern in an die Produktion angepasste Panels mit maximaler Größe
Die einzelnen Leiterkarten werden dann nach dem Abschluss des Herstellungsprozesses aus dem Produktionspanel herausgefräst.
Handelsüblichen Panelzuschnitten sind beispielsweise 610 x 530mm bzw. 1225 x 1070mm (Standard-Tafelformat).
Für den Nutzbaren Bereich müssen jedoch noch die für den Herstellungsprozess notwendigen Aufnahmeränder und Abstände abgezogen werden.
Die Herstellungskosten von Leiterplatten werden durch die Panelauslastung beeinflusst.
Das heißt je mehr Leiterplatten auf das Produktionspanel passen desto günstiger.
Einzelne Hersteller sind dazu übergegangen auch für kleine Stückzahlen, geradzahlige Abschnitte Ihres Produktionspanels zu Pauschalpreisen anzubieten.
Passt die Leiterkarte gut zu dem Panelzuschnitt ist der Preis auch gut.
Wenn die Größe des Panels in der späteren Serie dem Produktionspanel oder auch einem Vielfachen davon entspricht wird der Kostenvorteil in die Serie mit übernommen.
Pool bzw. PCB-Mix Leiterkarten
Dem Pool Gedanken liegt die Idee zugrunde, mehrere Aufträge verschiedener Kunden zur Fertigung von Leiterplatten zu einem Produktionspanel zusammenzufassen.
Die Rüst- und Handlings Kosten der Fertigung werden so unter mehreren Auftraggebern aufgeteilt, und damit die Kosten für den einzelnen Kunden reduziert.
Die Berechnung der einzelnen Platinen erfolgt nach tatsächlicher Fläche auf dem jeweiligen Panel.
- Eine kostengünstigste Möglichkeit der Platinen Fertigung bei kleinen Stückzahlen.
Basis für die Preisberechnung ist ein dm²-Preis, welcher sich inklusive aller Kosten versteht.