Zweifel ist der Weisheit Anfang
                            Rene Descartes

Altium Designer Speed mit SSD

Wenn der Festplattencontroller noch dem Stand der Zeit entspricht, d.h. ein Serial-ATA-Anschluss mit 6,0 Gbit/s, SATA Revision 3.x, kann mit dem Umstieg von einer klassischen Festplatte auf eine SSD deutlich mehr Tempo im System erreicht werden.

Verlauf Altium Designer Start - CPU RAM - Laufwerk
SSDs basieren auf elektrischen Zellen und verfügen über keine mech­anische Schreib- und Lese­köpfe, die Daten von Magnet­platten holen. Dadurch ergeben sich wesentlich geringere Zugriffs­zeit als bei herkömmlichen HDDs. Das bei einer SSD nichts mechanisch beschädigt werden kann, ist ein weiterer Vorteil.

Der schnellere Zugriff verliert aber an Ge­schwindig­keit, wenn auch Daten auf eine SSD geschrieben werden. Löschen und schreiben ist immer nur in festen Speicher­blöcken möglich. Wenn auf einen Block geschrieben wird, muss zuvor der gesamte Block gelöscht werden, erst dann kann der Block wieder beschrieben werden. SSDs sind auf eine spezielle Organisation der Daten ange­wiesen die mittels Hersteller­eigenen Chips realisiert werden.

Eine Defrag­mentierung der Laufwerks­daten ist System­bedingt nicht nur unnütz, sie führt auch zu sinnlosen Schreib­zyklen und zur Verkürzung der Lebensdauer. Die Hersteller legen daher ihren Produkten meist ein Tool zu System­optimierung bei, das unbedingt an­ge­wendet werden sollte.

Das nebenstehende Bild zeigen einen Ausschnitt aus dem Task Manager mit dem Start Verlauf beim Aufruf von Altium Designer. Sehr gut zu erkennen ist dabei die wesentlich stärkere Belastung auf dem "Systemlaufwerk C:". Das "Datenlaufwerk D:" auf dem sich die Projekt­dateien befinden wird dem gegenüber kaum belastet.

Wenn mehrere Laufwerke vorhanden sind so ist das Laufwerk welches die Windows System­partition enthält die erste Wahl für den Ersatz durch eine SSD. Die Daten­zugriffe auf das Laufwerk welches die Projekt­daten enthält sind im Verhältnis dazu sehr gering, so dass hier ein SSD auch nur wenig Wirkung entfalten kann.

Das Fazit vorweg:

... dann brauchen Sie auch hier nicht weiter nach unten scrollen. Die Zeiten wurden mit einer Handstoppuhr gemessen, keine wirklich präzise Messung und sind daher auch nur ein grober Leistungsvergleich.

Die Messergebnisse selbst haben mich überrascht. Erwartet habe ich das mit einer SSD der Altium Systemstart und die Prozessdatenausgabe deutlich schneller ausgeführt wird. Die Messung habe ich deshalb, mit immer gleichem Ergebnis, mehrfach wiederholt.

Nach meinen Tests komme ich zum Ergebnis: Die Prozesse in Altium Designer lassen sich mit einem SSD Laufwerk nicht merklich beschleunigen.

Altium Designer ist aber selten die einzige Anwendung auf einem PC-System. Der Windows Systemstart ist deutlich schneller, und viele Aktionen, insbesondere öffnen und speichern werden sehr viel schneller ausgeführt. Der Wechsel des Systemlaufwerks ging bei mir mi den beigelegten Migrationstools problemlos. Deshalb finde ich den Wechsel zu einem SSD Laufwerk dennoch sehr empfehlenswert.

Tempo des Programmstarts

Für den ersten Test wurden, wie auch schon beim RAM Test, die beiden Projekte in einem Workspace eingebunden und die beiden PCB Files: NB3000AL.PcbDoc & NB3000XN.PcbDoc zur 2D Ansicht geöffnet. Das NB3000XN.PcbDoc ist in der aktiven Ansicht, das NB3000AL. PcbDoc bleibt im Hintergrund. Reopen lastWorkspace eingeschalten, wurde Altium Designer dann geschlossen und anschließend gemessen wieviel Zeit der Start von Altium Designer und das Laden der Projekte bis zur Projektansicht benötigt. Einmal mit zwei HD Laufwerken, und dann jeweils mit SSD Laufwerk nur für System & Programmfiles und SSD zusätzlich auch für die Projektdateien. Gemessen wird der Zeitpunkt vom Start, bis die Projektansicht erscheint und die Prozessorlast auf nahe 0 zurückgeht.

Programm Start  HD Start Sys SSD Start Sys SSD
  Version   Min:Sec      Daten HD      Daten SSD
 
  AD 15.1       1:39       1:35       1:35
  AD 16.0       1:29       1:26       1:25

Polygone & DRC

Im zweiten Test, wird eine Neuberechnung aller Polygone im PCB NB3000XN.PcbDoc durchgeführt. Bei "Polygone repour all" werden nicht nur alle Polygone im aktiven PCB neu erstellt, sondern auch umfangreiche DRC Prüfungen ausgeführt.

Programm   HD  Sys SSD    Sys SSD
  Version   Min:Sec  Daten HD  Daten SSD
 
  AD 15.1       1:22       1:19       1:19
  AD 16.0       1:11       1:11       1:11

Prozesswechsel

Als drittes habe ich die notwendige Zeit für den Wechsel von der 2D Ansicht zur 3D Ansicht bestimmt.
Zur Ausführung habe ich das PCB NB3000XN.PcbDoc gewählt, dass NB3000AL.PcbDoc blieb im Hintergrund.

Programm   HD  Sys SSD    Sys SSD
  Version  Daten HD  Daten SSD
   2D->3D      2D->3D
 
  AD 15.1       15 sec       14 sec       14 sec
  AD 16.0       14 sec       14 sec       14 sec
 
   3D->2D      3D->2D
 
  AD 15.1       20 sec       20 sec       20 sec
  AD 16.0       11 sec       11 sec       10 sec


Für einen weiteren Test wechsele ich die aktive Projektansicht vom 2D PCB zur 3D Ansicht und wieder zurück. Wechsel vom NB3000XN.PcbDoc aktive Ansicht, das NB3000AL.PcbDoc im Hintergrund zu, NB3000XN.PcbDoc im Hintergrund, das NB3000AL.PcbDoc aktive Ansicht. Dabei ist nur der jeweils erste Wechsel nach dem Programmstart von Altium Designer mit einem Zeitverzug beaufschlagt, die weiteren Wechsel sind dann ohne Verzug.

Programm   HD  Sys SSD    Sys SSD
  Version  Daten HD  Daten SSD
 
  AD 15.1       15 sec       14 sec       14 sec
  AD 16.0       13 sec       13 sec       13 sec

Datenausgabe

Für einen letzten Test, messe ich den notwendigen Zeitaufwand für einen PDF-Ausgabeprozess der PCB Datei NB3000XN.PcbDoc. Als PCB-Printout wird die Option "final" mit allen Layern auf einem separates Blatt in die Datei Ausgegeben und das Erstellte File mit Acrobat Reader geöffnet. Auch diesen Ablauf habe ich im PC Systemvergleich in diesem Kapitel wieder benutzt.

Programm   HD  Sys SSD    Sys SSD
  Version   Min:Sec  Daten HD  Daten SSD
 
  AD 15.1       2:21       2:21       2:21
  AD 16.0       2:44       2:43       2:43